Die Machenschaften der Versicherer

Wer kennt die Situation nicht? Sie gehen mit einem bestimmten Anliegen zu einem Versicherungsvertreter oder Makler und kommen als Lösung mit einem völlig neuen Vertag aus dem Büro.

Hat der Mensch Ihnen wirklich zugehört, hat der Ihr Problem verstanden? Ist dann der neue Vertag die wirklich beste Lösung für Ihr Problem? 

Nun, nicht immer kann man sich dessen sicher sein. Makler und ander Vermittler, insbesondere Versicherungsvertreter haben Sollzahlen zu erfüllen. Drohen diese nicht erreicht zu werden, wird schnell ein mal ein neuer Vertrag geschrieben, wobeii es auch die Änderung oder Ergänzung eines bestehenden Vertrages getan hätte. Oder aber der Versicherungsvertreter möchte nur schnell den Vertrag zum Abschluss bringen und berät Sie nicht umfassend zu dem Risiko, welches Sie absichern wollen.

So geschehen vor 6 Jahren in einer deutschen Kleinstadt. Der Versicherungsvertreter einer großen deutschen Gesellschaft ist Platzhirsch in der Stadt und der Kunde ihm wohlbekannt, seit Jahren. Der Kunde, schon früher schlecht informiert worden, geht zum Büro, möchte zu seiner bestehenden Berufsunfähigkeitsversicherung einen Jobwechsel melden, was überhaupt nicht notwendig ist. Anstatt auf diesen Tatbestand hinzuweisen, gibt es schnellen Umsatz für den Vermittler in Form einer Basisrente mit Berufsunfähigkeitszusatzversicherung (BUZ). Verschwiegen wurden die steuerlichen Auswirkungen, verschwiegen wurde die Möglichkeit einer Arbeitunsfähigkeitsklausel, unerwähnt blieb die garantierte Leistungssteigerung. 

Die Gesundheitsfragen, wurden vom Vermittler mittels PC erfasst und dem Kunden am Ende, ohne vorherige Möglichkeit der Kontrolle zur Unterschrift vorgelegt. Alte, nicht heilende Vorerkrankung aus dem ersten damals 15 Jahre alten Vertag wurden nicht berücksichtigt, die Daten nicht aufgerufen, wobei doch der Vertrag von ihm, diesem Vermittler verkauft wurde, er und die Kundin bekannt sind seit ihren Kindheitstagen.

Es kam, wie es kommen musste.

Anfang 2019 meldete die Kundin die Leistung aus der BUZ an und auch da passierte, was passieren musste, die Gesellschaft entdeckte nach Abfrage der Abrechnungsunterlagen der Krankenkasse, die offensichtliche Verletzung der vorvertaglichen Anzeigepflicht. Laut Antrag war die Kundin gesund, laut Krankenkasse nicht. Also hatte die Kundin gelogen. Nur liegt der Fehler hier nicht in den Angaben der Kundin, sondern im Antragsverfahren, in der Beratung und in dem Verkaufsdruck, verursacht unter anderem durch die Vergütung dieser Art von Versicherungsverträgen. 

 

Zusammen mit einem Kollegen begleite ich die Kundin durch den sich nun ergebenden Rechtsstreit mit dem Versicherer.

 

Drücken Sie uns die Daumen.

Was ist die Konsequenz aus diesem Fall?

Nun, ultimativ, die Suche nach einem Berater, der unabhängig vom Verkauf neuer Versicherungsverträge, Rat erteilt und dafür entlohnt wird.

Wer einen solchen Schritt nicht sofort wagt, Bedenken hat, sollte, eigenverantwortlich aufmerksam die Machenschaften des Vermittlers verfolgen, viele Fragen stellen, ob es nicht andere Lösungen gibt, ob alle Leistungsmöglichkeiten angesprochen sind, welche Leistung im Detail erbracht werden. Handelt es sich um Verträge mit gesunheitsbezogenen Leistungen, also Berufsunfähigkeit, Unfall und Krankenversicherungen, Risikolebensversicherungen, lesen Sie IMMER die Angaben zu Ihrem Gesundheitszustand vor Unterschrift aufmerksam durch und, wenn Sie diese nicht selber korrigieren können, drängen Sie auf eine Korrektur. Ansonsten wechseln Sie den Anbieter, bzw. Vermittler. Idealerweise geben Sie Ihre Gesundheitsdaten auch immer persönlich an und lassen sich nicht vom Vermittler zur Eile drängen, von Kommentaren zur Wichtigkeit oder Unwichtigkeit einer Erkrankung beeinflussen.

Im Zweifel sind alle Angaben wichtig, aber nur in dem Umfang, in dem der Versicherer diese auch erfragt. 

 

Bei den offenen Fragen lassen Sie Ihrer Phantasie freien Lauf, es gibt keinen Grund sich für nicht vorhandenes Expertenwissen zu entschuldigen. Dafür gibt es ja die Experten.

 

Vergleichen Sie Angebote, sprechen Sie mit unterschiedlichen Anbieter, gehen Sie zu Ihrer Verbraucherzentrale, sprechen Sie mich an.

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